Umweltschutz und Beschäftigung

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Im Umweltschutz sind mehr als 3 Millionen Menschen beschäftigt
Quelle: Robert Churchill / Thinkstock

Die Zahl der Beschäftigten im Umweltschutz ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2021 arbeiteten mehr als 3,2 Millionen Menschen für den Umwelt- und Klimaschutz. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verknüpft Beschäftigung im Umwelt- und Klimabereich ökonomische, soziale und ökologische Dimensionen der Nachhaltigkeit.

Umweltschutz ist eine gesellschaftliche und politische Aufgabe mit eigenen Zielen. Die Weiterentwicklung des Umweltschutzes darf sich daher nicht auf beschäftigungsfördernde Bereiche beschränken. Es ist dennoch sinnvoll, mögliche Synergien zwischen Umweltpolitik und Beschäftigung zu nutzen. Denn mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung sind die positiven Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes ein wichtiges Bindeglied. Es verknüpft die ökonomische, soziale und ökologische Dimension der ⁠Nachhaltigkeit⁠ miteinander.

Stellenwert des Umweltschutzes für die Beschäftigung nimmt zu

Der Stellenwert des Umweltschutzes für die Beschäftigung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Im Jahr 2021 waren in Deutschland etwa 3,2 Millionen Personen im Umwelt- und ⁠Klimaschutz⁠ tätig. Das entspricht einem Anteil von 7,1 % aller Beschäftigten in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Umwelt- und Klimaschutz erbringen Umweltschutzdienstleistungen. Durch den Umwelt- und Klimaschutz entstehen viele Arbeitsplätze in den klassischen Umweltschutzbereichen Abfallbeseitigung, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung, Luftreinhaltung. Ebenso werden in den erneuerbaren Energien und den vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette neue Stellen geschaffen. Außerdem richten sich viele Wirtschaftszweige wie der Fahrzeugbau, die chemische Industrie oder die Landwirtschaft zunehmend stärker auf die Umwelt- und Klimaziele aus.

Nettobeschäftigungswirkungen des Umweltschutzes

Umweltschutz schafft auch bei Berücksichtigung der hiermit verbundenen Kosten per Saldo Arbeitsplätze. Denn tendenziell profitieren durch ihn eher arbeitsintensive Sektoren, beispielsweise bei der energetischen Gebäudesanierung. Hinzu kommt, dass Umweltschutzmaßnahmen zum Teil Importe durch inländische Wertschöpfung ersetzen. Das ist etwa der Fall bei Investitionen in Energieeffizienz oder dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, die den Verbrauch fossiler Energieträger wie Öl oder Gas verringern. Allein die erneuerbaren Energien haben so im Jahr 2014 Energieimporte von mehr als acht Milliarden Euro vermieden.

Fachkräfte sind wichtiger Standortfaktor

Prognosen zufolge wird der Weltmarkt für Umweltschutzgüter überdurchschnittlich wachsen. Die Verbesserung der Energie- und Rohstoffeffizienz spielt in vielen Branchen eine immer größere Rolle. Die Unternehmen haben vor diesem Hintergrund einen großen Anreiz, sich weiterhin gut auf den „grünen Zukunftsmärkten“ zu positionieren. Auch für den Arbeitsmarkt hätte dies positive Effekte. Damit sich die Beschäftigungspotenziale realisieren lassen, müssen jedoch entsprechende Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sein.

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 Beschäftigung  Umweltwirtschaft  Arbeitsmarkt  Qualifikationen  Umweltschutzgüter  Umweltorientierte Dienstleistungen