Indikator: Beschäftigte im Umweltschutz

Ein Diagramm zeigt die Zahl der Beschäftigten im Umweltschutz sowie ihren Anteil an allen Beschäftigten für die Jahre 2002 bis 2019 (2-Jahres-Schritte). Der Anteil betrug im Jahr 2019 6,5 Prozent. Im Jahr 2002 lag er noch bei 3,7 Prozent.zum Vergrößern anklicken
Anzahl der Beschäftigten im Umweltschutz
Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Im Jahr 2019 arbeiteten mehr als 2,9 Millionen Menschen für den Umweltschutz. Das waren 6,5 % aller Beschäftigten.
  • Umweltbezogene Dienstleistungen machen davon mehr als die Hälfte aus.
  • Seit 2002 ist die Umweltschutzbeschäftigung stetig angestiegen, Umweltschutz hat sich als wichtiger Faktor für den Arbeitsmarkt etabliert.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Die Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes sind ein wichtiger ⁠Indikator⁠, da sie den Stellenwert von Umweltschutz in der Gesamtwirtschaft aufzeigen. Das vorrangige Ziel von Umweltschutz ist zwar nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen, Umweltpolitik sollte aber möglichst so gestaltet werden, dass sich auch positive Effekte für Wirtschaft und Beschäftigung bemerkbar machen.

Der Indikator gibt an, wie viele Menschen in Deutschland für den Umweltschutz tätig sind: entweder indem sie im Rahmen ihrer Arbeit Umweltschutzaufgaben wahrnehmen oder weil ihr Arbeitsplatz in vorgelagerten Produktionsbereichen liegt, zum Beispiel für die Produktion von Stahl, der für Windkraftanlagen benötigt wird. Neben der Entwicklung der absoluten Beschäftigtenzahl ist auch der Anteil der Umweltschutzbeschäftigten an der Gesamtbeschäftigung wichtig. Denn hieraus lässt sich erkennen, ob die Bedeutung des Umweltschutzes für den Arbeitsmarkt insgesamt eher zu- oder abnimmt.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

2,9 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland für den Umweltschutz. Etwa 58 % dieser Arbeitsplätze entfallen auf umweltorientierte Dienstleistungen. Beispiele sind Arbeitsplätze in Planungsbüros, bei Umweltschutzbehörden, in der Umweltbildung oder auch bei Car-Sharing- Unternehmen. 10 % entfallen auf den Bereich erneuerbare Energien und 18 % sind der energetischen Gebäudesanierung zuzurechnen.

In den vergangenen Jahren ist die Beschäftigung im Umweltschutz stetig angestiegen, von 2002 bis 2019 hat sie sich ungefähr verdoppelt. Die starke Zunahme von 2008 auf 2010 um fast 500.000 Beschäftigte ist vor allem auf die bessere Erfassung der Beschäftigung im Bereich der energetischen Gebäudesanierung zurückzuführen. Hier wurden in der Vergangenheit die Beschäftigungswirkungen unterschätzt.

Der Umweltschutz ist mit einem Anteil von 6,5 % ein wichtiger Faktor für den Arbeitsmarkt in Deutschland. Der Anteil an der Gesamtbeschäftigung hat sich seit 2002 stetig erhöht. Dies bedeutet, dass die Beschäftigung im Umweltschutz seit Jahren überproportional zunimmt.

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Wie viele Beschäftigte im Umweltschutz tätig sind, kann wegen der Vielzahl der Berufsfelder und Tätigkeiten nicht einfach aus einer Statistik abgelesen werden. Das Umweltbundesamt gibt regelmäßig Forschungsprojekte in Auftrag, die auf Grundlage einer international anerkannten Methode die Zahl der im Umweltschutz beschäftigten Personen schätzen. Eine ausführliche Dokumentation der Methodik und Ergebnisse findet sich bei Edler und Blazejczak 2016 sowie Edler und Blazejczak 2015. Die ausführliche Darstellung der neusten Schätzungen ist in dem Forschungsbericht "Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes in Deutschland" (Edler und Blazejczak 2022) veröffentlicht.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel: "Beschäftigung und Umweltschutz".