Wand. Eine partizipative Installation von Olaf Holzapfel

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Begehbare Installation auf dem Bundesgartenschau-Gelände Mannheim
Quelle: Studio Olaf Holzapfel

Auftaktveranstaltung und Gespräch am 02.05.2024, 16 Uhr

Weltweit wachsen Städte. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf Gesellschaft, Landschaft und Wirtschaft und geht mit einem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch einher. Gleichzeit müssen sich Städte den Herausforderungen des Klimawandels stellen und anpassen. Wie lässt sich die Urbanisierung umweltverträglich und sozialgerecht gestalten? Wie lassen sich kulturelles Wissen und Praktiken aus der Vergangenheit anwenden und weiterentwickeln, um neue Lösungsansätze für eine postfossile, klimaresiliente Gestaltung der Städte zu erarbeiten? Wie gehen wir mit dem Verlust des öffentlichen Raums als konstituierenden gesellschaftlichen Faktor um? Welche Wohnformen fördern das soziale Miteinander?

Der Konzeptkünstler Olaf Holzapfel hat auf Einladung des Umweltbundesamtes das vielschichtige Ausstellungsprojekt „Wand“ gestaltet, das ab dem 28. Juli in Dessau zu sehen sein wird. Es verbindet Positionen zeitgenössischer Kunst mit regionalen Ästhetiken und Handwerktechniken, sucht den Dialog zu Wissenschaft und Lehre, bietet einen praxisnahen Aspekt und probiert neue Wege des Wissenstransfers aus. Die partizipative Installation, die im Zentrum der Ausstellung steht, wird in Zusammenarbeit mit Handwerkern, Expert*innen und Studierenden der Hochschule Anhalt, Fachbereich Architektur realisiert. Im Vorfeld der Installation wird es eine Reihe von Workshops, Seminaren, Exkursionen und Vorträgen geben, die regionale und historische Handwerkstechniken, das Verwenden von organischen Materialien (Holz, Stroh, Reed, Lehm) beim Bauen als Alternative zu Beton und anderen anorganischen Baustoffen zum Thema haben. Eine filmische Vortragsreihe im Rahmen des Begleitprogramms geht der Archäologie der modernen Kleinwohnung nach und untersucht die Erfolgskriterien für Wohnen und Bauen in der Weimarer Republik am Beispiel des Wohnbauprogramms „Das neue Frankfurt“.

Zur Auftaktveranstaltung laden wir Sie herzlich ein.  Diese findet in Präsenz (Adresse weiter unten) statt sowie online im Stream (WebEx-Zugangsdaten s. weiter unten). Neben der Chance, einen persönlichen Kontakt mit dem Künstler herzustellen und Einblicke in seine künstlerische Praxis zu gewinnen, dient diese Auftaktveranstaltung als Einführung in Holzapfels bevorstehende partizipative Installation. Bernard Vienat, Direktor der (re)connecting.earth Biennale in Genf, der als Kurator das Projekt begleitet, wird ebenfalls teilnehmen und die Rolle der Kunst im Kontext von ⁠Nachhaltigkeit⁠ erörtern. Professor Vesta Nele Zareh von der Hochschule Anhalt wird einen Input zu den Ausgangsfragen des Projekts aus Sicht der Wissenschaft und Lehre geben. So bietet diese Veranstaltung eine Plattform für den Austausch über Kunst und ihre Fähigkeit, die Nutzung von Räumlichkeiten, Zwischenräumen und Materialien zu beeinflussen.

Olaf Holzapfel beschäftigt sich mit unterschiedlichen Materialien: von Stroh und Holz bis hin zu digitalen Zeichnungen; Kulturtechniken indigener Völker interessieren ihn ebenso wie virtuelle und physische Räume. Das Zusammenspiel zwischen Natur und Kultur, Mensch und Landschaft, Innen und Außen steht im Fokus seiner Arbeit. Zentral ist für ihn der Austausch mit Handwerker*innen sowie der Rückgriff auf traditionellen Techniken. Seit über zehn Jahren arbeitet Holzapfel etwa mit Weber*innen der Wichí-Gemeinde aus dem Gran Chaco in Argentinien und mit Zimmerleuten aus Niedersachsen, die seine Entwürfe mit natürlichen und ortstypischen Materialien wie Holz, Stroh oder Naturfasern umsetzen. Seine Arbeiten waren auf der documenta sowie in Museen und Einrichtungen im In- und Ausland zu sehen. Aktuell zeigt das Museum für europäische Kulturen in Berlin eine Installation von Olaf Holzapfel.

Mehr Infos: http://olafholzapfel.de/

Adresse: Umweltbundesamt, Hörsaal, Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau

Teilnahmelink:
https://uba-meeting.webex.com/uba-meeting-de/j.php?MTID=mc59160f688d35f697a82b726dd9ca4cd

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch!

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Schlagworte:
 Kunst und Umwelt